Der erste Teil des Inka-Trails
Um 13:00 Uhr brachen wir, 13+2, dann endgültig auf einer Höhe von 2250m zum kurzen Inka-Trail auf. In den ersten zwei Stunden ging es am Nordhang des Berges bei 25°C, immer der Sonne ausgesetzt, die ersten 350 Höhenmeter nach oben. Ich kam ganz schön ins schwitzen - aber vor mir Holländer, hinter mir Holländer, jetzt bloß nicht schlapp machen. Ab hier wechselte die Vegetation zum Regenwald und es ging in der nächsten Stunde nochmal 100m rauf vorbei an Wiñayhuayana zum Rastplatz Wiñay Wayna. Ab hier fing es dann leicht an zu regnen und wir wanderten noch eine Stunde bis zum Sonnentor Inti Punku auf 2700m Höhe weiter.
Blick zurück auf Wiñayhuayana
Hier setzte dann ein kräftiger Regenschauer ein. Eine herumliegende Plastikplane diente für die ersten sieben Wanderer als Regenschutz am "Sonnentor". Als unsere 2. Guide eintraf, rief sie zum Abstieg auf und trabte los. Ich stiefelte gleich hinterher und die anderen legen auch nach und nach los. Da es schon kurz nach 17:00 Uhr war, setzte langsam die Dämmerung ein. Mit dem abnehmenden Licht und den immer noch anhaltenden Regen musste man sich schon ordentlich auf den steinigen Weg konzentrieren. Nach einiger Zeit hatte ich die Guide aus den Augen verloren und auch hinter mir sah ich niemanden mehr. In der Inka-Stadt Machu Picchu angekommen, habe ich den Abzweig zum Ausgang verpasst, und, jetzt schon bei Dunkelheit, erstmal verlaufen. Da ich ja mein GPS dabei hatte, wusste ich zumindest welche Richtung ich einschlagen musste. Die richtigen Treppen zu finden, war aber doch noch schwierig genug. Kurz vor dem Ausgang kamen mir dann einige Wächter entgegen und wiesen mir den letzten Teil des Weges.
Trotzalledem war ich der Erste am Ausgang. Den nach mir kommenden war es auch nicht anders ergangen und sie hatten sich auch verirrt. Nach und nach trudelten tatsächlich noch alle ein und zum Schluss war unsere Gruppe sogar wieder komplett. Ich hatte schon mit leichten Verlusten gerechnet, aber es gab nur Verletzte und Erschöpfte. Jedenfalls fluchten jetzt alle über den schlecht organisierten Trip und waren dennoch froh angekommen zu sein. In meinem Reiseführer steht für den ersten Abschnitt des Trails eine Wanderzeit von 4 bis 5 Stunden, den wir immerhin in drei Stunden gelaufen sind. Dennoch meinte unser Guide, dass wir hinter dem Zeitplan liegen. Mit dem späten Start des Trails war es aber unausweichlich, dass wir erst nach Sonnenuntergang ankommen. Dies hätten unserer Meinung nach die Guides berücksichtigen müssen und hätten uns nicht allein laufen lassen dürfen. Jedenfalls hätte der Trail mindestens zwei Stunden früher starten müssen, was aber nun mit dem chaotischen Fahrplan von PeruRail zusammenhängt.
Nachdem nun unsere Gruppe am Ausgang komplett war, meinte der Guide: lasst uns nun weiter nach Aguas Callientes gehen. Allerdings hatte keiner mehr Lust die nächsten eins-zwei Stunden bei Regen die Serpentinen herunterzulaufen. Da der letzte Bus schon weg war, machte er den Vorschlag, dass wir für eine Extrazahlung nochmal einen Bus heraufrufen lassen. Nach kurzer Zeit traf der Bus ein, der allerdings sowieso für die Angestellten gefahren wäre. Unserer Guide sammelte von jedem den Fahrpreis von 5 Soles ein - ein Schnäppchen, wenn man bedenkt, dass die reguläre einfache Fahrt zwischen Aguas Callientes und Machu Picchu für Ausländer 7 Dollar kostet.
Im Aguas Callientes angekommen wurden wir auf unsere Hotels verteilt und eine kleine Gruppe traf sich dann noch zum Abendessen. Das Essen war inklusive, bis auf die Getränke. Als die Rechnung kam gab es nochmal eine kleine Überraschung: die Preise waren zum regionalen Niveau etwas überzogen - ein Touristen-Nepp zum Abschluss des Tages! Immerhin hatte der Regen aufgehört und es ging zurück zu den Hotels. Für den nächsten Tag hatten wir uns schon wieder für 5:30 Uhr verabredet.
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